IMS Services Hygiene
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Medizinprodukte (MP) sind im Zusammenhang mit der ambulanten Pflege Gegenstände, die der Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung (bzw. Kompensation) von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen dienen. Insofern reicht die Bandbreite vom Thermometer über Pumpen zur Sondenernährung bis hin zu Gehhilfen, Wechseldruckmatratzen und Lagerungsschienen.

Mit dem Gebrauch von MP sind vielfältige gesetzliche Forderungen verbunden, von denen hier lediglich die Frage der hygienegerechten Aufbereitung behandelt wird. Die hier getroffenen Aussagen zur Aufbereitung sind allgemeiner Natur. Details sind den Herstellerangaben zu entnehmen.

Organisation

Innerbetrieblicher Ansprechpartner für Aufbereitungsfragen ist die IMS Services mit ihrer Hygienefachkraft.

Für jedes durch das Pflegepersonal aufzubereitende MP muss durch die vor Ort tätigen Pflegekräfte abgeklärt worden sein, welches die vom Hersteller vorgesehenen Aufbereitungsmittel und Methoden sind.

Auf Basis dessen ist in Verantwortung der Pflegedienstleitung dafür zu sorgen:

  • dass die vom Hersteller vorgesehenen Mittel verfügbar und die Methoden umsetzbar sind,
  • dass die mit der Aufbereitung betrauten Personen fachkundig sind,
  • dass die herstellerseitigen Gebrauchs- und Aufbereitungsanweisungen vor Ort einsehbar sind und
  • dass bei energetischen Medizinprodukten (z.B. Nährsondenpumpen) eine geregelte Einweisung und das Führen eines Gerätepasses erfolgt.

Aufbereitung von Pflegeutensilien

Grundsatz: Personengebundene Verwendung

Wenn möglich, sollten Pflegeutensilien und Geräte grundsätzlich personengebunden verwendet werden. Hierzu gehören u.a:

  • Sets und Instrumente zur Maniküre oder Pediküre
  • Mundpflegezubehör
  • Steckbecken und Urinflaschen
  • Blutdruckmessgeräte und Stethoskope
  • Geräte zur Inhalation und Sauerstoffinsufflation

Aufbereitung von Steckbecken und Urinflaschen

  • Zum Umgang mit Steckbecken oder Urinflaschen werden Schutzhandschuhe getragen.
  • Steckbecken und Urinflaschen werden gemäß den Möglichkeiten vor Ort entleert.
  • Urinflaschen müssen nach der Entleerung mit Wasser ausgespült werden. Die Nachreinigung von Steckbecken erfolgt mit etwas Wasser und Toilettenpapier.
  • Schutzhandschuhe sollen nicht über die Toilette, sondern über den Hausabfall entsorgt werden.

Aufbereitung unkritischer Medizinprodukte

Unkritische Medizinprodukte sind Gegenstände und Utensilien, die bei einer zweckbestimmten Verwendung lediglich mit intakter Haut in Berührung kommen, wie Gehhilfen, Lagerungs-schienen, Stethoskope, Blutdruckmanschetten etc.. Auch Waschschalen werden wie unkritische MP aufbereitet.

  • Wenn diese Artikel nur für eine bestimmte Person verwendet werden genügt normalerweise eine Reinigung.
  • Lediglich bei einer Kontamination (Blut, Fäces etc.), personenübergreifender Verwendung, Rückgabe an das Sanitätshaus etc. ist eine reinigende Wischdesinfektion gemäß den Herstellerangaben notwendig.
  • Es ist darauf zu achten, dass die aufbereiteten Gegenstände nach der Aufbereitung trocken sind und dass evtl. verbleibende Restfeuchte abdunsten kann.

Aufbereitung semikritischer Medizinprodukte

Semikritische MP sind Artikel, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung Kontakte mit Schleimhäuten oder krankhaft veränderter Haut haben, wie z.B. Trachealkanülen.

  • Wieder aufbereitbare semikritische MP müssen vor einer erneuten Anwendung gereinigt, desinfiziert, gespült und getrocknet werden.
  • Die genaue Vorgehensweise erfolgt gemäß den Herstellerangaben. Insbesondere muss ausgeschlossen werden, dass die bei der Aufbereitung verwendeten chemischen Stoffe den Pflegebedürftigen schädigen können.

 

Anlage:

O1R12 Anlage Übersicht Aufbereitung von Medizinprodukten
Hygieneorganisation
O1R12_Anlage Übersicht Aufbereitung von Medizinprodukte.docx (16.77KB)
O1R12 Anlage Übersicht Aufbereitung von Medizinprodukten
Hygieneorganisation
O1R12_Anlage Übersicht Aufbereitung von Medizinprodukte.docx (16.77KB)